Töffausflug mit Gody in Wallis

Um 0800 trafen sich die angemeldeten Gwerbler zur Töfftour. Pünktlich um 0815 wurde das Gemisch gezündet. Das Wetter war freundlich – die erste Stunde. Auf dem Weg zur ersten Rast in Intschi, überraschte uns Petrus mit einem ersten feinen Nieselregen, der aber tapfer bis zum Restaurant Schäfli ignoriert werden konnte. Jetzt habs erst mal Kaffee und Sandwich – und letztere hatten es wirklich in sich. Gefühlte 2cm Aufschnitt samt feinstem Brot stillten den ersten Hunger. Es war ja noch etwas Weg bis zum Zmittag, was aber so bestens zu überbrücken war. Urs Rüegg hatte leider technische Probleme mit dem Gaskabel, was ihn zwang, in Intschi den Rückweg anzutreten. Markus Furrer glaubte an einen elektrischen Defekt bei seinem Motorrad, weshalb er immer oben am Hang parkierte und so den Motor beim Runterrollen starten konnte. Die restliche Schar montierte vereinzelt Regenkombi und fuhr Richtung Gotthard. Auf der Passhöhe angekommen, wurde Regen, Nebel und Wind immer etwas wilder. Jetzt war für alle Regenschutz angesagt, gute Handschuhe garantierte warme Hände – ausser Thomas Röthlisberger meine „Habe meine zu Hause liegen gelassen, ist aber gar nicht kalt“.

In Airolo angekommen, wurde Kriegsrat gehalten und der Fehler in der Elektrik bei Thomas Furrer behoben. Gut, dass Thomas R mit seiner Harley aus dem Jahr 1942 stets etwas Werkzeug mit sich führt. Als alle Mutter wieder fest waren, war klar: Ride on to Nufenen. Mit jeder Kurve wurde das Wetter feuchter und der Nebel dicker. Das Tempo musste gut angepasst werden, um nicht vom Pfad abzukommen. Auf der Nufenen-Passhöhe war der Nebel plötzlich weg und der Petrus Grüsse wurden immer sanfter. Der Ritt ins Tal bei tollen Strassenverhältnissen war die reinste Freude, die Kurventechnik konnte wieder wunderbar genossen werden und sogar etwas Sonne war zu erahnen. Im Tal angekommen, waren die Männer hungrig, die Pferde durstig. Nachdem die Pferde wieder gut versorgt waren, folgte die Verpflegung der Reiter. Wir fuhren auf einen unscheinbaren Parkplatz und überquerten die Strasse, wo wir auf der Sitzbank, vor der Schenke, von einer Hundertschaft Fliegen begrüsst wurden. Baschi stand auf der Tafel des Hauses – ich kante es nicht und was vollkommen überrascht, als wir eintraten: Mit „Guätun Taag“ begrüsste uns die Chefin mit einem breiten Lächeln. Zwei Tische wunderbar gedeckt erwarteten uns, das Knistern des offenen Grills offenbarte, dass es wohl ein proteinreiches Mittagsmal geben wird. Nach dem wunderbaren Essen, in schönster Walliser Atmosphäre, stand die Sonne hoch am Himmel. Gestärkt und vom Wetter beschwingt, genossen wir den Heimritt über Grimsel und Susten und liessen uns von der schönen Bergwelt inspirieren. Auf der Heimfahrt tauchte in einer lang gezogenen Rechtskurve das «Sustenbrüggli» auf. Das kleine, heimelige Beizli schmiegt sich eng an die Felswand. Hier genossen wir bei Hans Wilhelm die letzte Stärkung. Der Halt kam nicht von ungefähr, hat doch Urs Vollenweider schon lange geschäftlichen Kontakt mit ihm und nutzte die Gelegenheit mal wieder Reinzuschauen.

Mit trockenen Kleidern kam ich wieder nach Hause und schaffte es gerade noch vor den nächsten Regensalven das Garagentor zu schliessen. Mit allen Wassern gewaschen, liess ich den Tag noch einmal passieren und möchte im Namen aller nochmals Gody herzlich danken. Es war ein wunderbarer Tag.
Der Bericherstatter C.R. aus H